Die Dune du Pilat ist ein Wunder der Natur. Sie bietet uns angenehme frische Luft, aber auch wertvolle Inspiration. Wer würde sich schon wünschen, dass sie zerstört oder gar vom Ozean verschluckt werden würde? Anlässlich des 50. Tages der Erde schlagen wir Ihnen dre einfache Alltagsaktionen vor, die Sie heute, wo immer Sie auch wohnen, umsetzen können. Man muss kein engagierter Umweltaktivist sein, um die Dune du Pilat zu schützen! Sie können es ganz gemütlich von Zuhause aus machen.
Aktion 1: Besorgen Sie sich eine wiederverwendbare Wasserflasche (und benutzen Sie sie!).
Warum?
Außerhalb der Hauptsaison bietet sich den BesucherInnen der Düne unten am Strand manchmal ein erschreckendes Bild. Wie an anderen Stränden auch liegen hier Tausende Plastikteile verstreut, die vom Meer wieder ausgespuckt und an Land gespült werden. Es gibt Überreste von Fischernetzen, Material aus der Austernzucht, Kanister, Plastikflaschen und vieles mehr.
Die WissenschaftlerInnen sind sich im folgenden Punkt einig: Das Aufsammeln von Abfällen in den Ozeanen oder an Land, von Hand oder mit motorisierten Mitteln, ist NICHT die Lösung! Es muss an der Quelle gehandelt werden. Wir müssen unseren Plastikverbrauch drastisch reduzieren, insbesondere bei Einwegprodukten.
Leitungswasser ist in Frankreich und Europa von ausgezeichneter Qualität. Warum sollte man diesen Vorteil nicht nutzen? Statt Plastikflaschen kann jeder eine wiederverwendbare Wasserflasche verwenden! Es ist ein erster Schritt, der super einfach und super schnell umzusetzen ist. Außerdem sparen wir dadurch Geld (denn in Flaschen abgefülltes Wasser ist viel teurer!).
Aktion 2: Richten Sie einen vegetarischen (oder veganen) Tag pro Woche ein.
Warum?
Die Küstenerosion, und damit auch die der Düne, wird durch den Klimawandel beschleunigt. Unsere Kohlenstoffemissionen so weit wie möglich zu begrenzen, ist daher eine absolute Priorität. Unser übermäßiger Konsum von Tierprodukten ist eine der Hauptursachen des Klimawandels. Laut der FAO (Food and Agriculture Organisation of the UN) entspricht deren Produktion 18 % der weltweiten Treibhausgasemissionen.
Wussten Sie übrigens, dass die Vorstellung, dass man zu jeder Mahlzeit ein Stück Fleisch oder Fisch essen sollte, nichts weiter als ein Mythos ist?
Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine pflanzliche(re) Ernährung (ohne unbedingt streng vegetarisch/vegan zu leben) eine der wichtigsten Maßnahmen ist, die wir täglich treffen können. Es ist auch unsere Gesundheit, die es uns danken wird! Beginnen Sie mit einem Tag pro Woche: Lassen Sie sich von den vielen köstlichen Rezepten inspirieren, die Sie im Internet finden können!
Aktion 3: Beobachten Sie die Natur in der Nähe Ihres Wohnortes.
Wie kann die Beobachtung der Natur in der Nähe unseres Wohnortes zum Schutz der Dune du Pilat beitragen? Ein ökologisch verantwortungsbewussteres Leben ist nicht nur eine Frage von Handlungen und Gewohnheiten, die es zu ändern gilt. Es ist vor allem eine andere Denkweise, eine besondere Einstellung.
Ich kenne niemanden, der bereit war, wirklich zu handeln und sinnvoll seine Gewohnheiten zu ändern (und nicht nur ein paar kleine, harmlose Dinge zu tun, um sein Gewissen zu beruhigen), ohne gelernt zu haben, die Wunder der Natur zu bestaunen.
Eines der Forschungsschwerpunkte des Stockholm Resilience Center ist unsere Wiederverbindung zur Biosphäre (Reconnecting to the biosphere). Das ist übrigens das Forschungsinstitut, das das Konzept der planetarischen Belastungsgrenzen (planetary boundaries) entwickelt hat, welches für die Bestimmung der Nachhaltigkeitsziele der UN genutzt wurde (Sustainable Development Goals, SDGs).
Es gibt so viele faszinierende kleine Details, Formen und Farben von unglaublicher Ästhetik! Ja, selbst in der Natur um uns herum, ganz in unserer Nähe. Allerdings nur für diejenigen, die genau hinsehen!
Also, machen Sie sich auf in ein Abenteuer... das direkt vor Ihrem Haus beginnt (sogar wenn Sie in der Stadt wohnen!).
Die Düne braucht Sie. Braucht diese Alltagsaktionen von jedem einzelnen. Der ganze Planet sogar braucht Sie. Ein großes Dankeschön für die Dune du Pilat, für die Erde. Ein Dankeschön für uns alle. Denn letztendlich geht es hier um uns selbst!
Catherine Bogs
Geoökologin